2014-10 Spaziergang an der Baustelle Rümelin-A661

Seit März 2006 steht die "Westliche Riederwaldsiedlung" als Gesamtanlage unter Denkmalschutz. Gemäß § 2 Abs. 2 (2) sind Kulturdenkmäler Straßen-, Platz- und Ortsbilder einschließlich der mit ihnen verbundenen Pflanzen, Frei- und Wasserflächen, an deren Erhaltung insgesamt aus künstlerischen oder geschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse besteht (Gesamtanlagen). Nicht erforderlich ist, daß jeder einzelne Teil der Gesamtanlage ein Kulturdenkmal darstellt. In der Liste der Hess. Denkmäler http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/ kann man nach einzelne Adressen in der Riederwaldsiedlung suchen - wie z.B. Max-Hirsch-Straße 55 aber auch die Pestalozzischule (Vatterstraße 1), Engelsplatz oder die alten Häuser am Erlenbruch. _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Spaziergang an der Baustelle - Rümelinstrasse bis zur A661
20. Oktober 2014


Von den Hochhäusern am Erlenbruch hat man eine recht gute Sicht auf die
Baustelle zwischen Betriebshof Ost und der A661.

Wenig Aufregendes hat sich hier bisher getan - aber 2015 soll der Baubeginn
für den Riederwaldtunnel sein. Die Bauarbeiten für das Erlenbruchdreieck
sind ja schon weit vorangeschritten. Sie laufen aber unter "Vorbereitungsmaßnahmen" (s.u.)
Mit dem Baubeginn "Riederwaldtunnel" werden die Bauarbeiten am Erlenbruch -
ganz nah an die Siedlung heran rücken. Dann wird es ernst mit den Beeinträchtigungen
durch die Baumaßnahmen - Lärm und Dreck - (mindestens) noch weitere 7 Jahre lang.

Der erste Spatenstich für das Projekt "Lückenschluss" - A66 und A661 zu verbinden - war bereits 2009.
Da haben wir in der Nähe der Seckbacher Galerie unten an der Autobahn gestanden und protestiert.

2009 Spatenstich Lückenschluss A661-A66
 

Ich will sehen, was in der Zwischenzeit passiert ist. Man hat die Autobahnbrücke über den Erlenbruch beim FSV verbreitert - hat eine zusätzliche Brücke an die alte angebaut - und so die A661 hier bereits um zwei zusätzliche Fahrbahnen erweitert. Die zusätzlichen Stützsäulen kann man am Erlenbruch recht gut sehen. Der bisherige Parkplatz unter der Brücke ist weggefallen - s. auch Bild oben. Lange wurde an einem Kanal entlang dem Erlenbruch gebaut - die Fliesswasserverbindung von Seckbach zum Ostparkweiher. Auf dem Erlenbruch wurden Kastanien gefällt - zur Erkundung des Gebietes. Nach einem Jahr begannen dann die ersten Probebohrungen - ein Jahr, in dem diese Kastanien noch Sauerstoff hätten gegen den Verkehrssmog produzieren können, lange Monate, in denen ihr Laubdach den Lärm gedämpft hätte. Ein Rückhaltebecken zum Schutz vor Überschwemmung wurde - bisher - ersatzlos zugeschüttet, um das Fundament der Autobahnbrückenpfeiler zu stärken. Dafür stand bei einem starken Regenguss in diesem Sommer der ganze Riederwald unter Wasser. Den Kleingärtnern in den  Kleingärtenanlagen an der Vatterstraße und dem Teufelsbruch wurde gekündigt, die Gärten zerstört und eingezäunt.

Oberhalb des FSV wurde eine Abfahrt von der A661 auf das Baugelände gebaut,
sie ist fertig, aber nicht für den Verkehr freigegeben.

Neue Fahrbahnen wurden an der A661 gebaut s. auch Erweiterung der Brücke über den Erlenbruch, der Verkehr läuft jetzt darüber, die alten sind für den Bau des Erlenbruchdreiecks im Weg -  s.u. des Erklärungen des Fachmann - dazu ganz runterscrollen

20.10.2014 A661 - Verkehr an Abfahrt Baustelle Riederwaldtunnel


Auf der Bornheimer Seite der A661 ist eine große Baugrube entstanden -
Wieso eine so tiefe Baugrube? Wieso Spundwände?
Was soll denn hier gebaut werden?

 


Dazu Hessen Mobil    http://www.riederwaldtunnel.de/

Bauarbeiten am Erlenbruch Dreieck

Aktuell laufen die Bauarbeiten am Erlenbruch Dreieck. Dort finden derzeit Verbau- und Erdarbeiten zur Erstellung der Baugrube, die Kampfmittelsondierung sowie das Grundwassermonitoring statt. Die Baugrube soll 2014 fertiggestellt sein. Hierzu müssen etwa 120 000 Kubikmeter Erde bewegt werden. Danach schließt sich der Bau des Kreuzungsbauwerkes an.

Bilder vom Erlenbruch Dreieck


Oh, die Begriffe verwirren mich total - also
das Autobahndreieck (AD) Erlenbruch (s. auch Baugrube Bornheim)
besteht aus:
- dem Kreuzungsbauwerk = Brückenbauwerk
  mit den 2 Unterführungen
- ist dreistöckig (davon 2 Stockwerke für die unterirdischen Unterführungen)
- die obere Fahrbahn ist die A661

- den Rampen = Abfahrten führen zur A66
- den Rampen = Zufahrten zur A661
- den Rampen = Zufahrten/Abfahrten zum/vom Erlenbruch oder Ratsweg
oder fällt mit der Eröffnung des Erlenbruchdreiecks dann die Ausfahrt Frankfurt Ost ganz weg??


Unten die Erklärungen des Fachmann dazu (bitte ganz nach unten runterscrollen)


Das ist also die Baugrube auf der Bornheimer Seite - Spundwände - was soll denn hier so tief gebaut werden?
Dachte, es ginge nur um den Tunnel, wenn von Rammen und Spundwänden gesprochen wurde!

Aber - siehe oben - diese Baugrube gehört zum Erlenbruchdreieck. Hier sollen zwei Zufahrten
unter der bereits existierenden A661 gebaut werden - also ein dreistöckiges Bauwerk - so HM -
daher diese tiefe Grube (2 Stockwerke tief) und Spundwände, die das Eindringen des
Grundwassers in die Baugrube verhindern sollen ... s. auch unten bei Erklärungen eines Fachmanns


Im Frühsommer 2014 wurden in der Vatterstraße und am Erlenbruch die ersten Rammen erprobt -
mit durchschlagendem Erfolg: die Häuser vibrierten wie bei einem Erdbeben.
Und die Schläge der Rammen verursachen einen wahrhaftigen Höllenlärm.
Selbst Hessen Mobil musste das zugeben - und ist bemüht -
aber offensichtlich nicht in der Lage, die gesetzlichen Lärmschutzwerte einzuhalten ...

Die "Vorarbeiten" gehen wohl weiter zügig voran, die Ramme hat auch kürzlich wieder einmal
die Häuser vibrieren lassen - allerdings nur kurz und in der Mittagszeit.
Unerträglich laut war es - was ist aus dem versprochenen Lärmschutz geworden?

 


Hessen Mobil hatte angekündigt, in den hessischen Herbstferien vom 20.10. bis 01.11.2014
neue Lärmschutzmaßnahmen zum Rammen zu testen wollen.
Davon ist bisher nichts zu sehen. Und auch  auf der homepage nichts zu lesen.
Möglicherweise schenken sie sich das?!



Wenn jemand etwas von den angekündigten Rammungen sichtet, hört und/oder Vibrationen spürt, bitte baldmöglichst beim Quartiersmanagement melden:

Nachbarschaftsbüro, Am Erlenbruch 116-118,
Tel.: 069 41074857, e
mail:
Nachbarschaftsbüro



Hessen Mobil hat - entgegen den Ankündigungen beim Treffen mit Al-Wazir im August 2014
immer noch nicht die Lärmmeßergebnisse der Proberammungen (Bohlenziehen) -
vom August 2014 ins Internet gestellt. Der Verkehrsminister hatte zugesagt,
dass die Bürger umgehend informiert werden sollen.
Nur was ist "umgehend" oder "zeitnah" für Hessen Mobil?
Inzwischen (nach mehr als 2 Monaten) wurden die Daten - der Bürgerinitiative zugemailt. 


Das "Infocenter Riederwaldtunnel" wurde von Hessen Mobil im September
in der Borsigallee 4 eröffnet.
"Hier können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger in regelmäßigen Sprechstunden
 über das Großprojekt Riederwaldtunnel informieren.  Diese Sprechstunden sind
 immer dienstags von 16 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 11 bis 12 Uhr."
s. 
http://www.riederwaldtunnel.de/  Sehr arbeitnehmer- und kundenfreundlich ist das allerdings nicht!
 


Vom Hochhaus am Erlenbruch: Riederwaldsiedlung

Vom Hochhaus am Erlenbruch: Baustelle A661

Baustelle A661 - das blaue Viereck ist neu - was ist das?

Blick über den Betriebshof Ost nach Bornheim, im Hintergrund BG-Krankenhaus

Der Bauzaun

Vorn: Bäume am Erlenbruch - Mitte: Baustelle Riederwald - hinten: Ostpark

Vorn Betriebshof Ost, dahinter Hufelandhaus mit Lärmschutzwand

Was ist das? Spundwände? Ja, in der Baugrube Richtung Bornheim

Auf dem Berg die Bornheimer Wohnhochhäuser - kein Schutz vor dem Lärm der A661

Die geretteten Pappeln - Orientierungspunkte für die Fledermäuse

Hinter den Erdwällen die Hochhäuser am Erlenbruch

Bauzaun, Hochhäuser - alles ganz nah ...

... und schon erobert die Natur das Gelände zurück

Bauzaun am Erdhügel - dahinter der Erlenbruch, die Hochhäuser

Riederwälder Seite Mondlandschaft - Erde - noch nicht: die Betonmassen der A661

Versichert hier das Wasser aus den Seckbacher Quellen?

LKW-Reifenwaschanlage - im Hintergrund die wenigen noch erhaltenen Kleingärten

Vorn: Ab- u. Zufahrt zur A661 - Baustelle Riederwälder Seite z.Zt. gesperrt

Sind das Spundwände, die mit so viel Krach in den Boden gerammt - und ebenso laut wieder rausgezogen

Baugrube Bornheimer Seite - vorn: Fahrstreifen A661

Baustelle Riederwälder Seite: Mondlandschaft mit ein wenig Grün

Gräser, Mohn, Astern, Disteln - die Natur kommt zurück, wenn man sie läßt ...

A661 - Richtung Bornheim/Seckbach - auf Stelzen. Moloch Autobahn - der Mensch nur noch winzig ...

Oben klacken die Dehnungsfugen bei jedem Fahrzeug, unten verderben die Abgase Obst und Gemüse der Kl
 


Wieder auf dem Erlenbruch führt mein Weg auf der Höhe Rümelinstraße zum Betriebshof Ost. Hier kann man gut erkennen, was vom Hochhaus durch die Bäume verdeckt war. Ich biege am Betriebshof in Richtung A661 auf die Straße entlang des Zauns ein. Das ist nur ein kleiner Teil der langen Baustelle: Riederwaldtunnel - Erlenbruchdreieck - Autobahnanschluss Borsigallee. Vom Hessencenter bis zum Ratsweg/zur A661 soll hier alles neu gebaut werden.

An der Rümelinstraße soll der Tunnel enden/beginnen - zwei versetzte Röhren (je eine für jede Richtung).
Von da geht es in je einem Trog wieder auf Straßenniveau und weiter über Rampen auf die Autobahnbrücke.
Die Zufahrten von der A66 auf die A661 müssen also einen Höhenunterschied vom Tunnelniveau
(bis 12 m unter dem Straßenniveau) auf die Brücke, auf der die A661 verläuft, überwinden.
Auf dem kurzen Stück zwischen der Rümelinstraße bis ca. zum FSV-Stadion soll das eine Steigung
von angeblich weniger als 5% sein?!

Von einer Baugrube für die Tunnelröhren habe ich heute nichts entdeckt. Das wird wohl ein späterer Bauabschnitt sein -
in 10 Teilsegmenten werden die 1100 Meter Tunnel aufgeteilt. 1100 Meter Bleche werden dann zu Spundwänden

mit einem Höllenlärm - weit oberhalb der gesetzlichen Lärmschutzwerte - und weit oberhalb der Schmerzgrenze -
in den Boden gerammt werden - und nach Beendigung der Arbeiten - mit ebenso viel Lärm wieder aus dem Boden gezogen werden müssen. (Dies alles, damit kein Grundwasser in die Baugrube sickert - und nach Beendigung der Maßnahmen, dass das Grundwasser ungehindert fliessen kann.)


Unerträglicher Lärm - bereits jetzt für für 135 Tage!! eingeplant - ist bereits von HM angekündigt. Aber geeignete Lärmschutzmaßnahmen zum Schutz der Riederwälder
sind immer noch nicht in Sicht  ...


Mein Spaziergang führt am Zaun des Betriebshof Ost entlang. Hier erstreckt sich das weite Feld,
das demnächst Autobahn sein wird. Riesige Erd- und Sandmassen wurden hier gelagert,
abgeflachte trapezförmige Hügel, zum Teil mit Folie eingedeckt - dazwischen Wasserlachen,
aber keine Bagger, keine Kräne, keine technischen Geräte.
Auf der anderen Seite der Autobahn sehe ich später abgestellte LKWs und Bagger in einer langen Reihe.

Ich bin Laie - und laufe nur staunend durch diese Mondlandschaft - man könnte hier gut einen
Science-Fiction-Film drehen - unwirklich. Die Wasserpfützen und die kleine Brücke neben den Wasserloch -
ist das das Quellwasser, das vorher aus Enkheim von den vielen kleinen Bächen in den Ostpark
zum Weiher geleitet wurde)? Der Fachmann erklärt: es ist eine LKW-Reifen-Waschanlage - die verhindern soll,

dass die Autobahn- und sonstigen Straßen verschmutzt werden.

 

Erklärungen eines Fachmanns:

- Die Rampen müssen umgeplant werden, HM wird geänderte Pläne vorlegen.

- Die Tunnelröhren (ab der Rümelinstraße) können derzeit noch nicht gebaut werden.

- Die Erdhügel (neben dem Betriebshof Ost) sind der Aushub
  aus der Baugrube von der Bornheimer Seite.
- Der wird auf der Riederwälderseite zwischengelagert,
  weil er später an der A5 als Lärmschutzwall eingebaut werden soll.

- Dazu muß erst die A5 verbreitert werden (Autobahnkreuz Nord-West bis AK Bad Homburg).
- Bis dahin werden die Erdhügel mit Plastikplanen abgedeckt, damit der Regen das nicht wegspült.

- Die Baugrube liegt auf der Bornheimer Seite der A661:
  Es gibt in der Baugrube zahlreiche Grundwasserbrunnen.
  Die Tauchpumpen in den Brunnen pumpen das Grundwasser und auch das Regenwasser
  zuerst in eine Filteranlage (blau) und dann in den Abwassersammelkanal.

  Die
Lkw-Reifenwaschanlage ist auf den Fotos 16 und 17 zu sehen,
  damit die LKWs den Dreck beim Herausfahren aus der Baugrube
  nicht auf den öffentlichen Straßen verteilen.


- Die
Baugrube und das Autobahndreieck-Erlenbruch sind vorbereitende Maßnahmen -
  (was immer das auch bedeuten mag) dazu Hessen Mobil auf seiner homepage:
  www.riederwaldtunnel.de:


  "Der Bau des Lückenschlusses von der A 661 zum Ende der A 66 an der provisorischen
   Anschlussstelle Bergen-Enkheim ist ein Großprojekt mit einer Bauzeit von sieben Jahren."

 

  S.H.: Ach so - de facto aber wird dort ohne solche spitzfindigen Definitonen wohl insgesamt 20 Jahre gebaut!!
  Spatenstich 2009 - bereits vorher wurde mit den "vorbereitenden Baumaßnahmen" begonnen
  (momentan geplantes) Ende der Bauarbeiten 2022

 

- Die Anbindung der A66 an die A661 erfordert zwei Unterführungen -

  um von der Bornheimer Seite auf die Riederwälder Seite zu gelangen -
  also
UNTER der A661 hindurch.

 

  Die beiden Unterführungen kreuzen sich unter der A661
  und erfordern deshalb ein
dreistöckiges Bauwerk,
  das HM als
Kreuzungsbauwerk oder auch als Brücke bezeichnet
  (die sind mit ihren Bezeichnungen nicht sehr konsistent, je nach Sachbearbeiter verschieden).

 

  Das kann man auch auf dem Plan und den Modellphotos sehen s.u.

 

http://www.tunnelriederwald.de/sites/default/files/07_01b%20hori%20ausschn%20gelb%20-%2030%20proz%20-%20Kopie.jpg

 

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Frage: 
Werden diese zwei Unterführungen unter der A661 bei laufendem Autobahnverkehr gebaut
oder wird es dann eine Umgehung geben??

Für den Bau der Unterführungen muß zuerst ein Brückenbauwerk parallel zur A661 errichtet werden.

Dazu wurde die A661 bereits seitlich nach Osten verschwenkt,
um für das Brückenbauwerk den erforderlichen Platz zu schaffen.

Sobald das Brückenbauwerk mit den beiden Durchlässen für die A66 fertig sein wird,
kann die A661 wieder in die ursprüngliche Trasse - dann über das neue Brückenbauwerk - zurückverlegt werden.

Der Verkehr kann somit während des Brückenbaus ohne Unterbrechung weiterlaufen.

 

Weitere Informationen
von Hessen Mobil auf http://www.riederwaldtunnel.de/
von der BI Riederwald auf http://www.bi-riederwald.de/
vom Aktionsbündnis (AUA) auf  http://www.molochautobahn.de/

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