- Hessen Mobil - die lange Vorgeschichte der Planungen

Seit März 2006 steht die "Westliche Riederwaldsiedlung" als Gesamtanlage unter Denkmalschutz. Gemäß § 2 Abs. 2 (2) sind Kulturdenkmäler Straßen-, Platz- und Ortsbilder einschließlich der mit ihnen verbundenen Pflanzen, Frei- und Wasserflächen, an deren Erhaltung insgesamt aus künstlerischen oder geschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse besteht (Gesamtanlagen). Nicht erforderlich ist, daß jeder einzelne Teil der Gesamtanlage ein Kulturdenkmal darstellt. In der Liste der Hess. Denkmäler http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/ kann man nach einzelne Adressen in der Riederwaldsiedlung suchen - wie z.B. Max-Hirsch-Straße 55 aber auch die Pestalozzischule (Vatterstraße 1), Engelsplatz oder die alten Häuser am Erlenbruch. _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Hessen Mobil - die lange Vorgeschichte der Planungen

Nach vielen Vorplanungen (bereits seit den 1920er Jahren) wurde in den
1960er Jahren die Grundlage für den heute noch gültigen Plan einer
Stadtautobahn aufgestellt, eine Autobahn, die den europäschen FERN-Verkehr
von europäischen Süden nach Norden verbinden sollte - mitten durch die Stadt Frankfurt.
Planfestgestellt wurde diese Lösung 1980 - mit weiteren notwendigen Aktualisierungen
aufgrund der langen Planungszeit. Dem Autoverkehr den Vorrang einräumen und
die Straßen möglichst bis in die Städte führen wollen - das ist die Idee einer autofreundlichen Stadt -
sie ist auch die Grundlage der jetzigen Planung.

Inzwischen träumt man von einer menschenfreundlichen, einer autofreien Innenstadt -
nur dazu müssen die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden -
und dazu gehört auch, dass der Verkehr NICHT mehr durch Stadtgebiete geleitet wird.
Mit einem Verzicht auf den Anschluss A66/A661 - gibt es eine solche Chance.
Das erscheint heute vielen als nicht realisierbar - die "realistischere" Forderung:
Begrenzung der Schäden mit einer Einhausung. Die Stadt Frankfurt,
die Ortsbeiräte der betroffenen Stadtteile haben sich inzwischen
dieser Forderung angeschlossen, eine Studie wurde in Auftrag gegeben:
Ja, eine Einhausung ist machbar ...

 

 

So sieht die momentane Planung aus:

Die A 661 verläuft (inzwischen ohne Lücken) von Oberursel - Bad Homburg (A5)  - Frankfurt - Offenbach (A3) bis Egelsbach s. auch Verlauf der A661. Auf dem AD Erlenbruch kann der Verkehr der A661 auf die A66 geführt werden.

Die A 66  verläuft von Wiesbaden nach Frankfurt (Miquelallee)
und ab Frankfurt-Bergen-Enkheim bis Autobahndreieck Fulda - zum genauen Verlauf s. Verlauf der A66

Dazwischen klafft eine Lücke im Autobahnnetz. Der sog. Lückenschluss zwischen den beiden
unverbundenen Enden der A66 von der Ffm-Miquelallee bis Ffm-Seckbach war als
sog. Alleenspange von der Miquelallee quer durch die Stadt mit Anbindung an die A661 geplant.
Das Aufheben dieses Planfeststellungsbeschlusses (- lt. Verkehrsminister Al-Wazir - in Arbeit)
ist die Voraussetzung für die Einhausung der A661 bei Atterbury, wodurch auf dem Deckel
ein Wohngebiet für 5.000 bis 10.000 Menschen entstehen soll.


Der weitere Lückenschluss (im Frankfurter Osten) soll durch das Autobahndreieck Erlenbruch
erreicht werden. Die A66 würde dann am Erlenbruchdreieck enden (heute Hessencenter).
Über den Riederwaldtunnel, den (neuen) Autobahnanschluss Borsigallee
verläuft dann die A66
über das Hanauer Kreuz (A45) und das Langenselbolder Dreieck (A45)
bis zum Fuldaer Dreieck (A7).

Mit dem Autobahndreieck (AD) Erlenbruch soll der Verkehr in nord-südlicher Richtung
(Bad Homburg bzw. Offenbach-Egelsbach) geleitet werden und in östlicher Richtung Hanau-Fulda.


 
Der Erlenbruch - der "innerörtliche Verkehr", der auch bisher über den Erlenbruch verlief, soll
weiterhin ü
ber die Borsigallee, den Erlenbruch und den Ratsweg in die Innenstadt verlaufen.
Auf dem Erlenbruch wird nach Fertigstellung der Bauarbeiten mit ca. 30.000 Fahrzeugen gerechnet.

Berufspendler in Richtung der Gewerbegebiete, die LKWs zur Versorgung der Gewerbegebiete
Fechenheim und Seckbach als auch der Anlieferungsverkehr in die City - werden über den Erlenbruch fahren.

Die Bürgerinitiativen bezweifeln diese Prognosen - sie rechnen sogar mit wesentlich mehr Verkehr -
auch auf dem Erlenbruch. Auf jeden Fall wird der Erlenbruch wird auch in Zukunft wohl nur unwesentlich
entlastet werden, wenn man nicht weitere geeignete Maßnahmen plant - wie Verkehrsberuhigung durch Tempobeschränkung. Das ist aber bisher nicht geplant.


Die A66 - eine Pendlerautobahn - so bezeichnen die Experten von Hessen Mobil das neue Projekt
und rechnen mit ca. 100.000 Fahrzeugen am Tag: Die Bürgerinitiativen bezweifeln auch diese Prognosen:
neue Straßen ziehen weiteren Verkehr an. Auch ist damit zu rechnen, dass der
LKW-Anteil
am Gesamtverkehr in Zukunft deutlich zunehmen wird. Damit wird - höher als bisher berechnet -
zusätzlichen Verkehr auf die Autobahn kommen.


Was aber in der bisherigen Diskussion zu kurz kommt und was vom AUA (Aktionsbündnis Unmenschliche Autobahn) hervorgehoben wird: die neue Autobahnverbindung wird de facto zu einer innereuropäischen Fernautobahn.
So klang es teilweise auch bei der Vorstellung der Projekte an. Also - noch mehr Verkehr als bisher und
als bisher in die Planung einbezogen - vor allem wohl der Transport von Gütern - eine Zunahme von Schwerverkehr -
LKWs - und das mitten durch bewohntes Gebiet.
Vieles deutet darauf hin - so z.B. auch Aussagen der Planer
und neue Meldungen, daß die A66 nun auch bei Hanau auf 8 Spuren erweitert werden soll.

Der gesamte Verkehr (die neue Autobahn und der Erlenbruch) wird mitten durch und entlang
bewohnter Gebiete geführt - wie den Riederwald, Bornheim, Seckbach.
Was wollen die Planer und die Politiker uns da zumuten?
ein bisschen Tunnel - und ganz viel Lärm und Gestank -
und täglich tonnenweise(!) gesundheitsgefährdende Abgase.


Lärm tötet, sagen die medizinischen Experten.
Abgase verursachen Allergien, Asthma, Herz- und Kreislaufprobleme und verkürzen die Lebenszeit.

Einige Riederwälder spüren es heute schon - und die Emissionswerte steigen weiter.
Sollen die Bürger da ruhig bleiben?

Gibt es eine andere, eine bessere Lösung als die Einhausung? Wir kennen sie nicht. Aber wir wissen,
dass die volkswirtschaftlichen Schäden der bisherigen Planungen ungleich höher ausfallen werden
als die Kosten für eine Einhausung bzw. die Einsparungen durch die (momentan) günstigere Lösung mit Lärmschutzwänden, mit Flüsterasphalt, mit (hoffentlich ausreichendem) Lärmschutz während der Bauarbeiten.

Deckel auf die Autobahn - das ist die einzige Lösung, die hier noch helfen kann ...

 

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